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Verkaufen bei Amazon

Amazon ist der weltweit größte und einflussreichste Online-Marktplatz mit Millionen aktiven Kunden allein in Deutschland. Die Plattform erlaubt es Händlern, ihre Produkte einem riesigen Publikum anzubieten - entweder direkt oder über den Logistikdienst Fulfillment by Amazon (FBA). Der Marktplatz deckt nahezu alle denkbaren Produktkategorien ab und bietet eine hohe Sichtbarkeit. Gleichzeitig gelten strenge Richtlinien und eine starke Wettbewerbsumgebung, die höchste Qualität in Kundenservice, Logistik und Datenmanagement erfordern.

Zielgruppe:

Amazon richtet sich an gewerbliche Händler jeder Größe - von Einzelunternehmen mit Nischenprodukten bis zu Großhändlern und Markenherstellern mit hohem Verkaufsvolumen. Auch für Start-ups und ausländische Anbieter mit Lagerstandorten in Deutschland oder via FBA ist Amazon attraktiv.

Produktarten und Sortiment:

Verkauft werden dürfen auf Amazon fast alle legalen Produktgruppen - von Elektronik, Haushaltswaren und Spielzeug bis zu Lebensmitteln, Büchern und Drogerieartikeln. Einschränkungen bestehen bei bestimmten Produktkategorien wie Nahrungsergänzungsmitteln, Medizinprodukten oder Markenartikeln, für die eine gesonderte Freischaltung erforderlich ist. Amazon bietet sowohl einen offenen Marktplatz als auch kuratierte Kataloge für bestimmte Segmente.

Kosten und Gebühren:

- Monatliche Grundgebühr für das professionelle Verkäuferkonto: ca. 39 EUR netto
- Verkaufsprovision: zwischen 7 % und 15 % je nach Kategorie
- Lagergebühren und Versandkosten bei Nutzung von FBA (nach Produktmaßen, Gewicht, Dauer)
- Werbekosten: Sponsored Products und externe Kampagnen sind optional, aber meist notwendig zur Sichtbarkeit

Der effektive Kostenanteil liegt je nach Produkt und Strategie meist zwischen 15 % und 35 % des Verkaufspreises.

Verkaufsvoraussetzungen:

Amazon verlangt einen Gewerbenachweis, ein verifiziertes Bankkonto sowie eine gültige Umsatzsteuer-ID (bei EU-Verkauf). Außerdem müssen Händler relevante Produktdaten strukturiert bereitstellen - mit korrekten EAN-Nummern, Beschreibungen, Bildern und gesetzlich geforderten Pflichtangaben. Die Einhaltung von Verbraucherrechten und der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist verpflichtend.

Technische Anbindung und Tools:

Der Einstieg ist wahlweise manuell über das Seller Central oder automatisiert per API und Middleware möglich. Beliebte Tools zur Integration sind JTL-Wawi, plentymarkets, Billbee, Shopify-Connectoren und weitere ERP-Systeme. Automatische Lagerbestandsabgleiche, Preisüberwachung und Bestellübertragungen sind möglich und oft notwendig.

Vorteile:

- Extrem hohe Reichweite und Bekanntheit
- Vertrauen der Kunden durch das Amazon-Branding
- Optionale Lagerung, Versand und Kundenservice über FBA
- Möglichkeit zur internationalen Expansion ohne separate Shops
- Vielfältige Werbemöglichkeiten direkt auf der Plattform

Nachteile:

- Hoher Konkurrenzdruck mit starken Preisschwankungen
- Strenge Richtlinien - Verstöße können zu Sperrungen führen
- Hoher Aufwand bei Produktpflege, Kundenservice und Datenqualität
- Abhängigkeit von Amazon-Strukturen und Algorithmusänderungen
- Relativ hohe Gesamtkosten im Vergleich zu anderen Plattformen

Schwierigkeitsgrad:

Mittel bis hoch - insbesondere aufgrund der Anforderungen an Datenstruktur, Logistik und Supportgeschwindigkeit. Wer sich dauerhaft erfolgreich auf Amazon behaupten will, benötigt Zeit, Erfahrung und professionelle Tools. Ein erfolgreicher Verkauf auf Amazon ist möglich, erfordert aber ständige Optimierung.