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So prüfen Sie einen Shop bei verdacht

Wenn Sie sich bei einem Online-Shop unsicher sind, sollten Sie vor einer Bestellung einige Checks durchführen. Schon mit ein paar einfachen Schritten lässt sich meist herausfinden, ob ein Shop seriös oder ein möglicher Fakeshop ist. Gehen Sie am besten folgendermaßen vor

Impressum und Anbieterinformationen prüfen: Suchen Sie auf der Shop-Seite nach dem Impressum (meist ganz unten verlinkt). Fehlt ein Impressum vollständig, brechen Sie den Kauf ab! Gibt es eines, lesen Sie es aufmerksam durch: Steht ein vollständiger Firmenname mit Adresse, E-Mail und Telefonnummer darin? Gibt es einen verantwortlichen Ansprechspartner und ggf. eine Handelsregisternummer? Diese Angaben sind Pflicht in Deutschland . Können Sie die Firma z.B. über eine kurze Websuche finden? Falls eine Handelsregister- oder Umsatzsteuer-ID angegeben ist, können Sie diese im Zweifel überprüfen - passen die Daten zur angeblichen Firma? Im Zweifel rufen Sie unter der angegebenen Nummer an: Erreicht man wirklich die genannte Firma? Vorsicht: Wenn zwar ein seriöser Name im Impressum steht, die Kontaktdaten aber nicht stimmen oder niemand erreichbar ist, könnte Identitätsdiebstahl vorliegen dann lieber nicht bestellen.

Webadresse (URL) und Sicherheit überprüfen: Werfen Sie einen genauen Blick auf die Internetadresse des Shops. Sind dort eventuell Rechtschreibfehler oder Zusätze enthalten (z.B. marke-shop.de.com statt marke-shop.de)? Betrüger registrieren oft Domains, die echten Shop URLs stark ähneln, oder nutzen ausgelaufene Domains wieder . Auch eine vertrauenserweckende Endung .de bedeutet nicht zwingend, dass der Händler in Deutschland sitzt . Achten Sie zudem auf die Verbindungssicherheit: Steht in der Adresszeile "https://" (statt http) und sehen Sie ein Schloss-Symbol im Browser? Dieses zeigt an, dass die Verbindung verschlüsselt ist. Fehlt die Verschlüsselung, sollten Sie dort keine persönlichen Daten eingeben . Für Fortgeschrittene: Sie können mit einer sogenannten WHOIS-Abfrage herausfinden, auf wen die Domain registriert ist (für .de-Domains z.B. über den Dienst von DENIC) . Dort erfahren Sie zumindest das Registrierungsdatum und oft das Land des Domaininhabers. Wurde die Website erst vor Kurzem registriert oder sitzt der Domain-Inhaber im Ausland (während der Shop angeblich ein deutsches Unternehmen ist), ist Skepsis angebracht.

Auffällige Domain und gefälschter Name: Manche Betrüger registrieren gezielt täuschend echte Domainnamen. Ein Beispiel: Statt nike.de könnte ein Fake-Shop nik3.de oder nike-deutschland.com heißen. Solche Domains wirken vertraut, gehören aber nicht dem echten Unternehmen. Teils werden auch alte, aufgegebene Domains übernommen, um einen vertrauenswürdigen Anschein zu erwecken . Der Shop selbst hat vielleicht einen generischen Namen wie "TopMarken Outlet" und behauptet, Designerware ab Fabrikverkauf anzubieten. Im Impressum steht eine Adresse, die zwar existiert, aber gar nichts mit dem Shop zu tun hat - z.B. die Anschrift eines echten Betriebs, der unwissentlich als Strohmann herhalten muss. Das alles soll Kunden in Sicherheit wiegen. Achten Sie daher immer auf die Domain und darauf, ob Shopname, Impressum und Webadresse zusammenpassen. Bei Unstimmigkeiten lieber Abstand nehmen.

Kundenbewertungen und Erfahrungsberichte suchen: Nutzen Sie Suchmaschinen, um mehr über den Shop herauszufinden. Geben Sie den Shopnamen zusammen mit Begriffen wie "Erfahrung", "Bewertung" oder "Fake" ein. Finden sich Warnungen anderer Käufer, ist das ein deutliches Zeichen, die Finger davon zu lassen. Auch auf Bewertungsplattformen wie Trustpilot, Trusted Shops, shopauskunft.de oder ähnlichen Seiten können Sie nachsehen, ob es schon Bewertungen gibt. Fehlende Bewertungen müssen nicht bedeuten, dass alles okay ist - ein neuer Shop hat naturgemäß wenige Rezensionen. Vorsicht ist geboten, wenn Sie zwar Bewertungen finden, diese aber alle übertrieben positiv und ähnlich formuliert sind; solche könnten gefälscht sein. Finden Sie hingegen negative Berichte (z.B. "Ware nie erhalten Betrug!"), dann auf keinen Fall bestellen. Tipp: Ein Anzeichen für Fakeshops ist auch, wenn der Shop außer auf seiner eigenen Website nirgends im Internet vorkommt (keine Social-Media Profile, keine Nennungen in Foren etc.). Fehlt jegliche "Online-Spur" eines Shops, ist das verdächtig.

Gütesiegel und Zertifikate überprüfen: Entdecken Sie auf der Shopseite Siegel wie "Geprüfter Online-Shop", "shopchecked.com" oder ähnliche Logos, klicken Sie darauf. Wichtig: Ein echtes Gütesiegel ist immer mit der Website des Siegel-Anbieters verlinkt, wo Sie die Details zum zertifizierten Shop einsehen können . Öffnet sich beim Klick keine Zertifizierungsseite oder gar nichts, handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein gefälschtes Siegel . Außerdem können Sie bekannte Gütesiegel-Anbieter direkt prüfen: Beispielsweise bietet Trusted Shops selbst eine Shop-Suche an, wo man sehen kann, ob der fragliche Shop wirklich zertifiziert ist. Ist kein gültiges Zertifikat auffindbar, sollten Sie dem angezeigten Siegel nicht trauen.

Fakeshop-Warnlisten und Tools nutzen: Zum Glück müssen Sie nicht alleine entscheiden, ob ein Shop vertrauenswürdig ist. Nutzen Sie Hilfsmittel von Verbraucherschützern: Ein bekanntes Angebot ist der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale . Dieses Online-Tool erlaubt Ihnen, kostenlos die URL eines Shops einzugeben und zu prüfen. Das System gleicht Merkmale und bereits gemeldete Fälle ab und gibt Ihnen in Ampelfarben ein Ergebnis (Grün = bisher unauffällig, Gelb = zweifelhaft, Rot = als Fakeshop bekannt) . So erhalten Sie schnell eine Einschätzung, ob Vorsicht geboten ist. Zusätzlich veröffentlichen einige Verbraucherzentrale Websites regelmäßig Listen gemeldeter Fake-Shop-Webadressen - ein Blick dorthin kann nicht schaden, ob der fragliche Shop bereits als betrügerisch gemeldet wurde. Auch die österreichische Plattform Watchlist Internet führt eine ständig aktualisierte Liste bekannter Fakeshops. Schließlich lohnt auch ein Besuch beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), insbesondere in der Vorweihnachtszeit: Das BSI warnt häufig vor aktuellen Fake-Shop-Wellen und gibt Sicherheitstipps.

Im Zweifel: nicht bestellen! Vertrauen Sie im Endeffekt Ihrem Bauchgefühl. Wenn irgendetwas nicht stimmig erscheint - sei es der Preis, das Impressum oder die Art und Weise, wie der Shop kommuniziert - brechen Sie den Bestellvorgang lieber ab. Es ist besser, auf einen vermeintlichen Deal zu verzichten, als riskante Experimente mit unbekannten Shops einzugehen. Seriöse Angebote erkennen Sie daran, dass alle wichtigen Infos vorhanden sind, Preise im üblichen Rahmen liegen und Sie ohne Druck entscheiden können. Wenn Sie unsicher sind, bestellen Sie im Zweifel bei einem bekannten Händler oder vor Ort. So ersparen Sie sich Ärger und Verlust.